Freude und Schrecken ...

        Das liebe Leben ist doch so abwechslungsreich, dass ein wenig Beobachtungsgabe reicht, um den Tag abwechslungsreich zu verbringen. Damit das Interesse am Leben bestehen bleibt.
        Dem Jagdhund für Niederwild die "freie Jagd" - Verfolgung alles Beweglichen auf Wiesen und im Wald - verbieten zu wollen, ist sinnlos. Abgerichtet ist er aber nicht. Nur: der Trieb stört manchmal. Wie gestern in der Frühe.Auf dem Weg am Fluss landeten zwei Vögel. Quergestreift - sollten das Wiedehopfe sein, wie ich vor kurzem einen hatte bestimmen können? Sie waren es. Möglicherweise ein Pärchen. Sie liefen geschäftig hin und her, dabei den rosaroten Schopf ab und an entfaltend. Meine Beobachtung machte der heranstürmende Kai zunichte. Sie starteten- flogen aber nicht weit. Auf den Pfosten eines Zauns in der Nähe. Weil der Hund alles oberhalb 2 Meter Höhe als uninteressant einschätzt, konnte ich noch ein wenig zusehen und zuhören.
        Es scheint, diese Vögel mit ihren relativ melodischen "Stimmen" haben die kreischenden Eichelhäher hier aus dem Wald etwas verdrängt - habe dieses Jahr deren unangenehme,deshalb unverwechselbare  Stimme noch nicht gehört.


     
        Als wir weiter gehen wollten, kam Ludmila seitlich auf uns zu. Sie hatte ich schon lange erwartet. Für die Begegnung auch den Fotoapparat mitgenommen. Ist das nicht ein Prachtexemplar von Malamut? Er heißt   Butus (für Babys: kleiner Dicker) und zieht im Winter den Schlitten mit ihrem Enkel. Dahinter ein Bekannter mit einem jungen Kaukasischen Schäferhund (kawkaskaja owtscharka).
        Unser Kai - viel kleiner, aber älter - hat für die beiden friedlichen Kraftpakete nur ein mürrisches Knurren übrig, ist eifersüchtig ...

         Aber es ist nicht immer friedlich in der Ukraine. Diesmal unsere Stadt abends in aller Munde. "Raubüberfall in Belaja Zerkov" - Thema sogar im Fernsehen.

        Gegen 11 Uhr betraten zwei Männer ein Juweliergeschäft - zwei Minuten Fußweg von dem Haus entfernt, in dem wir wohnen. Direkt vor dem Eingang eine sehr belebte Haltestelle von Bussen und Taxen - denn seitlich davon der Eingang zum stark besuchten Markt - dem "Kryty Rynok".

        Die Besucher des Juwelierladens hatten sich rasch Masken übergestülpt.Auf den Wachmann schossen sie aus einer selbst gefertigten Pistole mit einer Art Schrotladung aus Nägeln. Dann rafften sie allen Goldschmuck zusammen, rannten hinaus und verschwanden auf ihrem Motorroller.
        Noch kämpfen die Ärzte um das Leben des Wachmannes.

       Wir wünschen ihm das Beste - das Leben.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger






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