Rasch abnehmen?

        Dieses ist ein Post vom 15. April 2012. Er wurde auf meinem Blog Reich-weil-gesund veröffentlicht, den ich einstelle. Weil es die gleichnamige Webseite gibt. Aber vielleicht ist er doch von Interesse.

        Guten Tag,
        lass mich dir etwas erklären, was viele nicht lieben.
        Abnehmen ist in erster Linie ein WOLLEN-Sache. Das ist die Wahrheit.
        Selbst habe ich in 3 Monaten 15 Kilogramm abgenommen und halte seit 8 Jahren mein so erreichtes Gewicht. Und das mit der von mir so genannten "Raubtier-Diät". Du kannst sie als e-Book finden, wenn du einmal unter reich-weil-gesund.com googelst. In dem e-Book wird auch vorgerechnet, dass bei vernünftiger Ernährung am Tag maximal 150-170 Gramm Fett abgebaut werden können. Ist das für dich schnell genug?
        Meine Mutti hat immer dann, wenn es um lebendige Menschen ging, gesagt: "Herr Schnell ist auch langsam gestorben." Sie hat als Krankenschwester so darauf aufmerksam gemacht, dass viele biologische Vorgänge Zeit brauchen - Abnehmen ebenso wie Zunehmen. Oder hast du über Nacht zugenommen?
        Wir haben alle eine "Futterluke" (wie der Volksmund meint) und auch den Hinterausgang für die Abfälle der Verdauung. Aber nirgends hat Mutter Natur bei uns ein "Fettabwurfklappe" eingebaut - oder? 
        Denn sachlich ist Fett als Energiereserve und Isolationsschicht gegen kurzfristiges Überhitzen oder Verkühlen da. In langer Zeit aufgespeicherte unnormale Fettschicht bzw. Fettklumpen im Bauchraum kann man rasch nur mit Operation verlieren. 
        Weil wir Menschen alle so verschieden sind, gibt es auch in den Massenmedien mehr als 50 "Diäten" - allerdings eben viele darunter, die von der AOK getestet und abgelehnt wurden.

http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit/essen-trinken-ernaehrung-diaeten-im-test...
        Selbst die "Erfinder"vieler Diäten preisen sie an, ohne dazu zu fügen, dass "Diät" aus dem Griechischen kommt und "Lebensführung/Lebensweise" bedeutet. Denn die zu ändern muss man WOLLEN. Mache ich seit 6 Jahren und ist in der Familie schon nicht leicht.
        Gesundes Essen, verdauen, bewegen, abnehmen sind ein so komplexes Thema, dass der hier verfügbare Platz nicht ausreicht. Denn was erfolgreich zu tun ist, muss zuerst durch den Kopf.
        Wie der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche treffend sagte: "Du musst nicht nur mit dem Munde, sondern auch mit dem Kopfe essen, damit dich nicht die Naschhaftigkeit des Mundes zugrunde richtet."

        In dem oben erwähnten e-Book "Die Raubtier-Diät"   habe ich nicht nur Abnehm-Vorschläge darin, sondern auch alle mir gegenwärtig erreichbaren und wissenschaftlich bewiesenen Tipps zu gesundem Essen mit krebsvorbeugenden Effekten. Das gehört mit zu meiner Lebensweise - denn das ist die tückischste Krankheit, gegen deren Anfänge ich mich vorbeugend wehre.
Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger




Wer versagt?

        Das Leben des Wachmanns aus dem kleinen Juweliergeschäft hier in Belaja Zerkow, der beim Raubüberfall angeschossen wurde (siehe den Post "Freude und Schrecken") konnte nicht gerettet werden.

        Mein Beileid seiner Familie - sollte hier stehen. Aber in der Mittagstunde kam die Berichtigung: sehr problematischer Zustand, verlegt in eine Kiewer Klinik, es besteht noch Hoffnung.        

        Der Preis für ein Menschenleben wäre eine miserable Summe gewesen - ob in Hrywna oder in Euro.
        Ein Täter wurde gefasst.

        Zwei Tage später ein Raubüberfall nach dem gleichen Muster in Charkow. 

        Dass wirtschaftliche Not Verbrechen provoziert, ist unbestreitbar. 

        Dass dabei immer unbedenklicher Menschenleben vernichtet werden, ist ein schlimmes Omen. Vor allem, wenn diese Menschenopfer bei Ereignissen auftreten, die eigentlich allen Freude bereiten sollen:  Fußballspiele zum Beispiel.

        Oder wenn in aller Welt (USA, BRD, ...) Einzelne sich daran machen, Leute aus persönlichen Motiven umzubringen. Auswuchs: Breivik.

        Der russische junge Mann, der wusste, dass bei seiner Braut und deren Mutter eine gewisse Summe Geld vorhanden war und diese, weil sie ihm das nicht geben wollten, mit Messerstichen ermordete. Mit dem Blut der Opfer schrieb er an die Wand: FREE PUSSY RIOT. Er ist gefasst und geständig.

        Wer hat bei der Entwicklung der jungen Menschen versagt?

        Wenn die Schwarzerose auf gutefrage.net fragt: "Ist es gefährlich, Anders Behring Breivik Briefe zu schreiben?" - dann wird für mich das Problem offensichtlich. Wo sind die Journalisten, welche sich dem Auftrag zu "blutigen Berichten", wo die SchauspielerInnen, die sich Filmen voller Gewalt widersetzen? Sind die Verantwortlichen für Presse, Film, Fernsehen und Büchermarkt so blind, dass sie noch wissenschaftlichere Analysen benötigen, wie "das Volk verroht"?

        Wünschen sie sich alle das, was ich unter anderem der Schwarzerose geantwortet habe?

"Vielleicht folgst du meinen Gedanken doch. Wenn du vor der Mündung der Waffen des Breivik gestanden, gesessen oder gelegen , ihn um dein Leben angefleht hättest - würdest du da, von ihm "nur" schwer verwundet, jetzt auch einen Brief schreiben wollen? Du könntest das nicht mehr, wärst du bei den anderen Opfern ..."

        Mein Post wird die Welt nicht verändern. Vielleicht einige wenige veranlassen, ihren Einfluss auf Kinder, Enkel, Umgebung in diesem Sinne des"in-die-Haut-der- Opfer" sich zu versetzen noch intensiver wahrzunehmen. Schon das wäre schön.

Bleiben Sie recht gesund! 

Ihr

Siegfried Newiger






Freude und Schrecken ...

        Das liebe Leben ist doch so abwechslungsreich, dass ein wenig Beobachtungsgabe reicht, um den Tag abwechslungsreich zu verbringen. Damit das Interesse am Leben bestehen bleibt.
        Dem Jagdhund für Niederwild die "freie Jagd" - Verfolgung alles Beweglichen auf Wiesen und im Wald - verbieten zu wollen, ist sinnlos. Abgerichtet ist er aber nicht. Nur: der Trieb stört manchmal. Wie gestern in der Frühe.Auf dem Weg am Fluss landeten zwei Vögel. Quergestreift - sollten das Wiedehopfe sein, wie ich vor kurzem einen hatte bestimmen können? Sie waren es. Möglicherweise ein Pärchen. Sie liefen geschäftig hin und her, dabei den rosaroten Schopf ab und an entfaltend. Meine Beobachtung machte der heranstürmende Kai zunichte. Sie starteten- flogen aber nicht weit. Auf den Pfosten eines Zauns in der Nähe. Weil der Hund alles oberhalb 2 Meter Höhe als uninteressant einschätzt, konnte ich noch ein wenig zusehen und zuhören.
        Es scheint, diese Vögel mit ihren relativ melodischen "Stimmen" haben die kreischenden Eichelhäher hier aus dem Wald etwas verdrängt - habe dieses Jahr deren unangenehme,deshalb unverwechselbare  Stimme noch nicht gehört.


     
        Als wir weiter gehen wollten, kam Ludmila seitlich auf uns zu. Sie hatte ich schon lange erwartet. Für die Begegnung auch den Fotoapparat mitgenommen. Ist das nicht ein Prachtexemplar von Malamut? Er heißt   Butus (für Babys: kleiner Dicker) und zieht im Winter den Schlitten mit ihrem Enkel. Dahinter ein Bekannter mit einem jungen Kaukasischen Schäferhund (kawkaskaja owtscharka).
        Unser Kai - viel kleiner, aber älter - hat für die beiden friedlichen Kraftpakete nur ein mürrisches Knurren übrig, ist eifersüchtig ...

         Aber es ist nicht immer friedlich in der Ukraine. Diesmal unsere Stadt abends in aller Munde. "Raubüberfall in Belaja Zerkov" - Thema sogar im Fernsehen.

        Gegen 11 Uhr betraten zwei Männer ein Juweliergeschäft - zwei Minuten Fußweg von dem Haus entfernt, in dem wir wohnen. Direkt vor dem Eingang eine sehr belebte Haltestelle von Bussen und Taxen - denn seitlich davon der Eingang zum stark besuchten Markt - dem "Kryty Rynok".

        Die Besucher des Juwelierladens hatten sich rasch Masken übergestülpt.Auf den Wachmann schossen sie aus einer selbst gefertigten Pistole mit einer Art Schrotladung aus Nägeln. Dann rafften sie allen Goldschmuck zusammen, rannten hinaus und verschwanden auf ihrem Motorroller.
        Noch kämpfen die Ärzte um das Leben des Wachmannes.

       Wir wünschen ihm das Beste - das Leben.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger






Post in Russland

        Weil sich die Ereignisse in den letzten Tagen etwas überschlagen haben und mehr "Arbeit" als sonst brachten, ist die Aufzeichnung der Erlebnisse etwas kurz gekommen. Die geschäftlichen Besprechungen in Samara waren erfolgreich verlaufen - über die Reise dorthin hatte ich am 28.08. unter "Gute Nachrichten" geschrieben.

        Unser Gastgeber hatte uns nicht nur persönlich vom 40 km entfernten Flughafen abgeholt, sondern für uns Zimmer in einem Hotel bestellt, in das wir bei Kenntnis der Preise lieber nicht gegangen wären. Aber nachts gegen 02 Uhr ist man nicht mehr so aufmerksam. Rund 200 € je Person und Nacht - das "Holiday Inn" ist extrem gut - aber wie gesagt ...

        Mehr Trubel brachte Moskau. Unser Partner aus einem anderen Städtchen hatte einige Dokument zu bekommen - termingerecht. Ich musste seine Telefonnummer aus dem Internet holen. Der PC des Internetclubs streikte. Er nahm einfach meine Parole nicht an. Der bedienende junge Mann als "Sachkundiger" gab seine Hilfeversuche nach guten fünf Minuten auf. Erst nach etwas Zeit kam ich dahinter. Mein Notebook hat deutsche und kyrillische Tastatur. Die Anlage des Clubs war auf englische Befehle eingestellt - da fehlen die Umlaute. Sind in der Parole eine kleine Sicherheit gegen Hacker ...-))  
        Nachdem ich Verbindung bekommen hatte, informierte ich darüber, dass der Brief aufgegeben würde, ließ mir die Anschrift bestätigen.

        Die Post im Flughafen Scheremetjewo ist eine kleine Nebenstelle. Aber dass ein Einschreibebrief bis 2 Wochen unterwegs sein könne - das erfuhr ich. Also Kommando zurück.
        Der Eilzusteller am anderen Ende des Flughafens verwies auf meine Frage hin, dass die Zustellung bei aller Eile 5 Tage dauern würde. Ich solle im Stadtzentrum eine große Filiale suchen - dort gäbe es mehr Service.

        Auf dem Weg zur Schnellbahn deutsche und deutsch-russische Worte. Ich konnte der Fragerin bestätigen, dass sie und ihr deutscher Mann auf dem rechten Weg seien. Wir kamen ins Gespräch. Sie wollten Moskau anschauen. Bis zum Einchecken nach Donetsk in der Ukraine hätten sie noch vier Stunden Zeit.
        Nun kenne ich durch Studium und Besuche Moskau nicht schlecht. Mein Hinweis, dass die nächste Schnellbahn erst in einer Viertelstunde abfahren würde, bis zum Belorussischen Bahnhof 35 Minuten braucht, dann Umsteigen in die Metro ins Zentrum ... Moskau wird noch bleiben - aber der Flieger könnte weg sein. Ob sie riskieren wollen? Man wollte nicht mehr, bedankte sich für den guten Rat. 

        Am Belorussischen Bahnhof auch eine Poststelle - aber winzig klein. Der Tipp: nicht weit weg, in der Bolschaja-Grusinskaja-Straße, könne ich alles bekommen, was mein Herz begehrt. Was ich nicht berücksichtigte: manche Frauen können rechts und links nicht auseinander halten (Männer auch ...). Mein Weg durch die Bauwüste Vorplatz des Belorussischen Bahnhofs mit dem Gepäckrolli - eine Tortur. Dann die nächste Frage und erneut ein nicht sachkundiger Hinweis - freundlich mit Zeigen der Richtung. Nur wanderte ich von der Post weg ... Schweißüberströmt der dritte Versuch. Die gute Frau wusste Bescheid - sie nahm mich mit. Eine interessante Person, das Gespräch anregend. Und wenn eine solche Dame neben einem Mann läuft, dann bekommt er neue Kraft, die hier "zweiter Atem" genannt wird und den ich nötig hatte.
        Nette Verabschiedung. Mit einem Kompliment für mich: "Sie sprechen mit leichtem Akzent. Aber so ein lebendiges Russisch, das viele Russen schon nicht mehr können." Danke!
        In der Post: ja, Eilzustellung des Einschreibens möglich - nur rund 17 €. Das sind Preise - etwas über 500 Rubel.

        Gegen 20 Uhr war ich dann abgeschlafft bei meinem Freund Viktor. Bekam gut zu essen und wir tranken zwei Wodkas - auf überwundene Schwierigkeiten. Darauf, dass trotz der riesigen Entfernungen im Land die Post doch etwas rascher wird.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger