Was ist das für eine Überschrift?
Eine provokative! Ganz bewusst!
Als ich
erstmals auf der „Grünen Woche“ war, haben mich als Jungen vom Dorf die
ausgestellten Tiere vor allem interessiert. Soweit ich mich erinnern kann, waren
die Boxen beschildert mit „Hochleistungskuh“ und „Hervorragender Zuchtbulle“ –
bei Schweinen, Schafen und so weiter ähnliche Aufschriften.
Nirgends war
zu lesen: „Hier sehen Sie das unfruchtbarste Tier aus unserer Zucht.“
Alle so
genannten „Love-Paraden“ sind bei weitem nicht mit der „Grünen Woche“ zu
vergleichen. Denn da geht es um die Schaustellung der „Unfruchtbaren“. Lässt
sich als Spektakel aber vermarkten.
Nach meiner
von der Genetik gestützten Meinung sind Homosexuelle und Lesben, deren Existenz
seit Jahrtausenden bekannt ist, nichts anderes als eine wahrhaft
„fruchtlose" Variation der Natur zur Verbesserung der menschlichen Art.
Wie haben
diese bedauernswerten, von ihrer Schöpfung zum persönlichen Aussterben
innerhalb einer Generation verurteilten „anders Fühlenden" sich trotzdem als
Gruppe ständig aus dem Lebenskreislauf aller anderen erneuert?
Für mich ist
schon dies ein Beweis dafür, dass die blinde Natur ständig nach dem Prinzip der
zufälligen Auswahl von genetischen Informationsträgern sowohl bei der
Veränderung der Menschen als auch aller anderen Geschöpfe handelt! Da die
Personen meistens körperlich gesund sind, lehne ich es ab, die psychologisch
begründete Erscheinung als Krankheit zu betrachten.
Diese Menschen
haben in der Vergangenheit sowohl in Deutschland als auch in der Sowjetunion
Verfolgungen und Demütigungen ertragen – hin bis zu den Konzentrationlagern. Überleben
konnten sie dort nur bei Vorhandensein echter, starker Gefühle. Von Liebe. Von
Zärtlichkeit. Und das hat alles nichts mit dem Sex zu tun, welchen viele
„Normale“ leider nicht selten als das Wesentlichste in einer Liebesbeziehung ansehen.
Wie ich zum
Thema kam?
Weil in
einer russischen Fernsehsendung vom 04.04.2012 eine dermaßen demagogische
Attacke gegen die „Andersgearteten“ geritten wurde, dass ich mich wehren muss.
Ich bin ein normaler Mann – aber versuche, gerecht zu sein.
Wenn in der
Sendung, von der ich nur einen Teil sah, ein orthodoxer Priester aus der Thora
und der Bibel Stellen zitiert, in welchen der Beischlaf zwischen Männern
verurteilt wird, habe ich eine sehr direkte Frage: ist Ehrwürden unbekannt,
dass sowohl in katholischen als auch orthodoxen „Männergesellschaften“ (Seminaren,
Klöstern) diese Art persönlicher Beziehungen entgegen der religiösen „Dienstanweisung“
(Bibel,Thora) von gegenseitigem Einverständnis hin bis zu Pädophilie
nachweislich nicht ausgerottet werden konnten?
Ich erfuhr
von einer Bestimmung in Russland, welche die Propagierung von Homosexualität
unter Jugendlichen unter Strafe stellt.
Das verstehe
ich so nicht.
Kinder
sollen die Welt verstehen lernen.
In erster
Linie von Eltern, welche von ihr die rechten Vorstellungen haben.
Ein Homosexueller
und eine Lesbe sind in erster Linie nicht allgemeingefährlich. Sie lieben –
aber anders. Sie lieben Personen von gleichem Geschlecht. Daran sind sie
unschuldig. Die Natur hat sie so geschaffen. Das müssen die Eltern der so
fühlenden Kinder verstehen lernen. Durch dieses ihr Kind wird es selten dazu
kommen, dass die Familie wie gewünscht weiter fortgepflanzt wird.
Die Kinder
und auch die Erwachsenen, welche Ihresgleichen lieben, müssen ihrerseits
akzeptieren, dass ein „marktschreierisches zur-Schau-stellen“ dieser Anomalität
– zumindest für mich – etwas davon hat, dass ein von etwa 11 % der
Weltbevölkerung befolgtes Verhaltensmuster unnötig der Kritik vor allem
derjenigen ausgesetzt wird, die es nicht besser wissen. Und zum Spektakel
verkommt!
Hier betone
ich nochmals: wenn ein Mann einen Mann liebt und eine Frau eine andere Frau –
dann darf deren echtes Gefühl keine Diskussionsgrundlage für Verurteilungen
sein. Es ist, nebenbei gesagt, auch einfacher, mit jemandem klar zu kommen, dem
deine Art zu denken vertraut ist.
Andererseits
gehe ich auch nicht auf die Straße – obwohl ich zur neunfachen Mehrheit gehöre –
und feiere öffentlich unter der Losung „Ich liebe meine eigene Frau – und auch
ein wenig allen anderen Damen!“. Erwarte
auch nicht, dass sich andere anschließen und Homosexuelle sowie Lesben am
Straßenrand uns beklatschen.
Wenn ich
mich nicht irre, hat der Kubaner Ernesto Cardenal einmal gesagt: „Solidarität –
das ist die Zärtlichkeit der Völker." Ich meine: „Zärtlichkeit ist die
Solidarität der Liebenden in einer immer härter werdenden Welt." Und das
gilt für alle – gewissermaßen als Abschluss zu allem oben gesagten.
Bleiben Sie recht gesund!
Ihr
Siegfried Newiger
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