"Tag der Liebenden" - historisch wahr?

Was ist das denn nun für ein Tag, dieser Valentinstag?

Wo man auch nachschlägt – fast überall ist das der „Tag der Liebenden“.
Nur ein alter Uhu wie ich erlaubt sich Fragen wie: von welcher Liebe ist hier die Rede, Ladys und Gentlemen?
    Denn schaut man mal unter dem Begriff „Liebe“ bei den Psychologen nach – was ist da zu finden? Schon der französische Schriftsteller Victor Hugo wusste: "Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr trotz seiner selbst." Wie selbstkritisch!

Dann kommt Wikipedia (leicht getrimmt aber sachlich unverändert): Liebe stammt als Wort aus dem Mittelhochdeutschen (etwas Gutes, Wertes) und ist – im engeren Sinne – eine Bezeichnung. Die steht für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen empfinden kann. Sie erfordert keine Erwiderung.

Damit sind aber Vaterlandsliebe, Freiheitsliebe, Vorliebe, Eigenliebe, Tierliebe und andere Begriffe nicht eindeutig zuzuordnen.
Bei Wikipedia folgt noch viel Vernünftiges. Wie zum Beispiel „Art des Liebesobjektes“ oder „Ausdrucksformen der Liebe“ Das fehlt hier – nicht völlig.

Unser Hund liebt uns – wir ihn auch. Erwiderung ist also da.
Deutschland als Vaterland ist für mich unvergesslich, obwohl ich wegen „der stärksten Zuneigung“ zu meiner Frau in der Ukraine lebe. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich in meinem Verhältnis zur Bundesrepublik nicht auf Erwiderung rechnen brauche. Das wurde gegenüber einem „regimetreuen Ossi“ schon geregelt. Andere im Lande selbst werden auch nicht in jedem Fall positive Erwiderung spüren …

Lassen wir das. Zurück zum Valentinstag.
Bevor der zum „Tag der Liebenden“ wurde, hieß der schon einmal „Geburtstag des Verräters Judas“ – ein aus dem größten Märchenbuch bekannter Herr. Noch heute sind in Norddeutschland, Böhmen und Schlesien Leute zu finden, die meinen: „Wer am 14. Februar geboren wird, lebt nicht lange.“

Dann kam die katholische Kirche ins Spiel. Mein Blogpost vom 12.02. unter dem Titel „Verkehrs-Sünder oder – ein Hurenhaus geriet in Brand“ befasst sich auch mit ihr. Sie legte fest: wir wissen zwar nicht genau, wann der Heilige Valentin geboren wurde und gestorben ist. Aber der Zweck heiligt (die Mittel). Weil im alten Rom der 14. Februar Feiertag war, um Juno zu ehren, damals Göttin der Ehe und der Geburt, wurde dieser Tag vom Heiligen Stuhl dem Heiligen Valentin „untergeschoben“. Schön bequem: schon im alten Rom bekamen die Frauen an diesem Tage Blumen. Eine passende Tradition …

Wie sagte ein kluger Mann, Samuel Butler, so richtig: „Der Unterschied zwischen Gott und den Historikern besteht hauptsächlich darin, dass Gott die Vergangenheit nicht mehr ändern kann.“ Bekanntlich ist der Papst angeblich Stellvertreter Gottes auf Erden. Wie zu sehen, auch ein guter Historiker … Seinem Chef also um einiges voraus …

Als mich meine Ehefrau nach meiner Rückkehr vom Markt durch 25 cm hohen Schnee und mit einer vollen Einkaufstasche mittels Kuss zum „heutigen Feiertag“ begrüßte, stellte ich mir die Frage: habe ich etwas Gutes getan? Warum ist diese Liebesgeste so nur heute fällig? Brauchen Liebende diesen so auffälligen Tag wirklich – oder ist das eigenlich der für Blumenverkäufer?

Thomas von Aquin sagte vor rund 750 Jahren: „Liebe ist das Wohlgefallen am Guten. Das Gute ist der einzige Grund der Liebe. Lieben heißt: Jemandem Gutes tun wollen...“

Davon sollte kein Tag ausgeschlossen sein.

Auch – und vor allem dann – wenn es schwer fällt.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger

P. S.
Besuchen Sie doch einmal www.reich-weil-gesund.com  – ich würde mich freuen und Sie hätten etwas Gutes zu erwarten.

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